Fanseite City-Tunnel Leipzig
erstellt von Frank Eritt
Donnerstag, 28.03.2024
 

City-Tunnel Leipzig - Kletterschalung

 

Bauverfahren am City-Tunnel - Einsatz von Kletterschalung zur Herstellung der Innenwände

Um die Innenwände in den Stationen Wilhelm-Leuschner-Platz und Markt zu errichten,kommt eine Kletterschalung zum Einsatz. Um den Vorgang und die Herstellung der Wände zu erläutern, verwenden wir den Station Wilhelm-Leuschner-Platz. In der Station Markt ist der Bauablauf ähnlich.

Bewehrung der Innenwände

Die Bewehrung der Innenwände wird in voller Höhe blockweise erstellt. Dazu werden 12m hohe Gerüste montiert, von denen die ca. 38t Stahl je Block und Wand eingebaut werden.

Bewehrung der Innenwände

Anschließend werden die Gerüste umgesetzt, um eine weitere Wand zu bewehren. Dabei wird immer ein Block ausgelassen, um Baufreiheit zu haben und die Stirnabschalung montieren zu können.

Die fertig bewehrte Wand erhält etwa mittig eine Montagebetonieröffnung. Dort können die Betonbauer in den Innenraum der Bewehrung gelangen und den Beton ordnungsgemäß verdichten.

Bewehrung der Innenwände

Schalungsabschnitte

Die 13,70m hohen Wände werden in drei Abschnitten/Schüssen erstellt. Dabei wird der erste Schuss mit einer einhäuptigen A-Bock-Schalung 6,30m hoch betoniert. Unter dem ersten Schuss befindet sich der Randbalken (R) sowie die Bodenplatte (B) die im Vorraus erstellt wurden.

Schuss Nr. 2 und 3 mit einer Kletterschalung mit je 3,70m Höhe.

Nach der Betonage und der Fertigstellung des ersten Schusses erfolgt der zweite Schuss. Dabei wird die Schalung an den schon fertig betonierten Wandteil angehängt und „klettert“ mit jedem Betongang nach oben. Per Sennebogen-Kran wird sie dabei umgesetzt. (Im Bild mittig und rot)

Insgesamt fließen je Block und Wand 92 m³ + 52 m³ + 52 m³ = 196 m³ Beton.
Zum Einsatz kommt ein C35/45.

Querschnitt Station  Leuschnerplatz

Aufhängung der Kletterschalung

Die Befestigung der Kletterschalung erfolgt durch spezielle Verankerungen im unteren Abschnitt, die vorher einbetoniert wurden. Diese Anker werden in die Schalung eingeschraubt und verbleiben in der Wand. Nach dem Ausschalen wird die Befestigung gegen eine Aufhängeöse ersetzt.

Beim City-Tunnel kommt das Schalungssystem von Doka (www.doka.de) zum Einsatz.

Regelausführung Kletterbefestigung DOKA
zu 1: Sperranker (wird einbetoniert)
zu 2: Universal Kletterkonus
zu 3: Vorlaufscheibe (damit 1 und 2 an der Schalung halten)
zu 4: Konusschraube (daran wird die Arbeitskon sole aufgehängt)
zu 5: Dichthülse (wird einbetoniert)
Vorlauf und Aufhängestelle
Vorlaufstelle: Zustand beim Einbau
Aufhängestelle: Zustand beim Klettern
Arbeitskonsole

3D Ansicht einer Arbeitskon sole
Querschnitt Kletterkonsole
Regelausführung Kletterbefestigung DOKA Vorlauf und Aufhängestelle Arbeitskonsole Querschnitt Kletterkonsole
Kletterbefestigung DOKA Kletterbefestigung DOKA Kletterbefestigung DOKA Kletterbefestigung DOKA

Betonage der Innenwände

Die Betonage erfolgt in drei Abschnitten. Dabei werden zwei Betonpumpen benötigt. Eine 36m Pumpe steht an der Montageöffnung Süd und fördert den Beton nach unten in die Station und dort zur zweiten 24m Betonpumpe. Dabei wird ein mobiler Pumpschlauch verwendet, der bis an das nördliche Ende reicht. Die Betonleitung wird an der Einbaustelle an eine Betonpumpe angeschlossen, so dass diese den Beton in den jeweiligen Bauabschnitt fördern kann. Dabei wird der Beton bis zu 210 m gepumpt.

Betoneinbau im ersten Schuss Betoneinbau im ersten Schuss Betoneinbau im zweiten Schuss Betoneinbau im dritten Schuss
Betoneinbau im ersten Schuss Betoneinbau im ersten Schuss Betoneinbau im zweiten Schuss Betoneinbau im dritten Schuss

Im dritten Abschnitt / dritten Schuss wird bis unter den Kopfbalken betoniert. Dieser liegt auf der Schlitzwand auf und verteilt die Lasten der Deckenträger. Da die Schalung bis oben geschlossen wird, erfolgt die Betonage in 3 Schritten.
Schritt 1: Betonage ca. 1m hoch bis zu einer Öffnung in der Schalung.
Schritt 2: Schließen der Öffnungen und Betonage von oben knapp unter dem Kopfbalken.
Schritt 3: Schließen der Schalung und Betonage durch Rohre die in den Kopfbalken einbetoniert wurden.

Betoneinbau im dritten Schuss Betoneinbau im dritten Schuss / Schritt 2 Betoneinbau im dritten Schuss fertig gestellte Wand
Betoneinbau im dritten Schuss / Schritt 1 Betoneinbau im dritten Schuss / Schritt 2 Betoneinbau im dritten Schuss / Schritt 3 fertig gestellte Wand
 
Bilder und Text Frank Eritt - letzte Änderung 19.07.2015 - 12:07